Darmkrebsvorsorge

Nach dem Erreichen des 35. Lebensjahres wird eine proaktive Herangehensweise zur Darmkrebsvorsorge immer wichtiger. In Europa zählt Darmkrebs zu den vorherrschenden Krebsarten, und alarmierenderweise zeigt sich ein zunehmender Trend hin zu jüngeren Betroffenen. Ein wertvolles Tool in der Früherkennung von Darmkrebs ist der iFOBT (Immunological Faecal Occult Blood Test). Dieser Test detektiert Hämoglobin, also den roten Blutfarbstoff im Stuhl, der auf okkultes Blut hinweist. Es handelt sich hierbei um eine Methode, die potenziell in der Lage ist, die Frühstadien von Darmkrebs zu erkennen.

Um den Test durchzuführen, entnimmt der Nutzer zuhause eine kleine Stuhlprobe und sendet diese in einem speziellen Schutzbehälter kostenfrei an ein qualifiziertes medizinisches Labor. Die Ergebnisse werden innerhalb kurzer Zeit in einem sicheren digitalen Bereich zur Verfügung gestellt und umfassen medizinisch fundierte Interpretationen des Befunds. Bei auffälligen Werten besteht die Möglichkeit, einen Online-Termin bei einem Arzt zu vereinbaren. Zudem kann das Testergebnis heruntergeladen und mit einem persönlich vertrauten Arzt besprochen werden, was eine weitere Ebene der medizinischen Beratung und Absicherung bietet.

Wie wird der Test durchgeführt?

Der iFOBT Darmkrebstest enthält ein Stuhlprobenabnahmeset. Wenn die Stuhlprobe gewonnen wurde, kann sie kostenfrei an das medizinische Fachlabor gesendet werden. Das medizinisch validierte Ergebnis liegt in der Regel wenige Tage nach Probeneingang im Diagnostiklabor in einem geschützten digitalen Bereich vor.

Worauf wird genau untersucht?

In der Stuhlprobe wird der menschliche Blutfarbstoff Hämoglobin nachgewiesen. Ein positiver Nachweis kann generell ein erster Hinweis auf Darmkrebs sein, da dieser meist wiederkehrend Blut absondert, bevor ernsthafte Beschwerden auftreten. Häufig kann Blut im Stuhl aber auch andere Ursachen haben, wie zum Beispiel Hämorrhoiden, Polypen oder sogar Menstruationsblut.

Welche Materialien werden eingesetzt?

Das Stuhlentnahmeset enthält eine Stuhlauffanghilfe, die an der Toilettenschüssel befestigt wird und die sichere und hygienische Entnahme einer Stuhlprobe mit dem Stuhlentnahmestäbchen ermöglicht. Die Stuhlprobe wird in dem Stuhlentnahmeröhrchen und bruchsicherer Umverpackung in einem Versandbeutel verschickt.

Ist das Untersuchungsverfahren besonders, hat es eine überdurchschnittliche Erkennungsquote?

Menschliches Blut wird im Stuhl mit dem iFOBT (der Firma Sysmex) mit einer Spezifität von 97% erkannt.

Zusätzliche Dinge die man zum Untersuchungsverfahren oder zur Auswertung wissen muss?

Der iFOBT erkennt ausschließlich menschliches Blut und schlägt nicht beim Verzehr von tierischen Produkten an. Es müssen keine speziellen Diätanforderungen vor der Testdurchführung befolgt werden. Für Frauen ist es wichtig zu wissen, dass der Test nicht während der Menstruation durchgeführt werden sollte, da diese das Ergebnis verfälschen kann.

Ist die Untersuchung eine Kassenleistung der gesetzlichen oder privaten Krankenkasse?

Ab 50 Jahren kann jährlich ein Test auf okkultes Blut im Stuhl mit einem quantitativen immunologischen Test (iFOBT) von der Krankenkasse übernommen werden. Ab 55 haben Frauen und Männer alle zwei Jahre Anspruch auf den Stuhltest, wenn sie sich gegen eine Darmspiegelung entscheiden.

Warum wird empfohlen diesen Test zu machen und wie oft?

Eine allgemeine Empfehlung sieht die jährliche Anwendung des Tests auf okkultes Blut im Stuhl vor, wenn keine Darmspiegelung durchgeführt wird. Wenn Risikofaktoren vorliegen, wie eine familiäre Vorgeschichte, in welcher Darmkrebs häufiger auftrat, kann eine häufigere Untersuchung sinnvoll sein.

Der Test kann einfach zu Hause durchgeführt werden und erfordert weder lange Wartezeiten bei einem Arzt, noch muss man sich in die als unangenehm oder schambehaftet empfundene Situation der Darmspiegelung begeben.

Symptome Darmkrebs

Darmkrebs, eine der heimtückischsten Krebsarten, entwickelt sich oft schleichend und bleibt lange Zeit unentdeckt. Anfänglich manifestiert sich die Erkrankung meist ohne spezifische Symptome, was die Früherkennung besonders herausfordernd macht. Typische, jedoch späte Anzeichen wie sichtbares Blut im Stuhl, unregelmäßige Verdauung oder anhaltende Bauchschmerzen weisen oft darauf hin, dass der Krebs bereits ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat. In solchen fortgeschrittenen Phasen kann es zur Metastasierung kommen, bei der Krebszellen sich über das Blut- und Lymphsystem in andere Organe ausbreiten und dort Tochtergeschwülste bilden. Zu diesem Zeitpunkt ist eine operative Entfernung oft nicht mehr möglich, und die Behandlung konzentriert sich in der Regel auf Chemotherapie, Strahlentherapie und individuell angepasste Schmerzmanagementstrategien. Diese Behandlungen zielen darauf ab, die Lebensqualität zu maximieren und die Lebensdauer zu verlängern. Die präventive Screening, insbesondere bei Personen mit erhöhtem Risiko, ist daher von entscheidender Bedeutung, um die Diagnose in einem behandelbaren, frühen Stadium zu ermöglichen.